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Hospizgruppe Kißlegg wählt neue Vorstandsmitglieder

Hospizgruppe Kißlegg leistet 3389 ehrenamtliche Stunden – Matthias Dörrer bleibt Vorsitzender

Sie führen die Hospizgruppe Kißlegg in den kommenden drei Jahren: von links: Franz Stützenberger (Kassenprüfer), Rudolf Schuler (Beisitzer), Siegfried Genal (Beisitzer), Birgit Uhl (Schriftführerin), Matthias Dörrer (Vorsitzender), Norbert Kaiser (Weber)

 

Kisslegg / sz Es war ein langer Rechenschaftsbericht, den Vorsitzender Matthias Dörrer am Mittwochabend bei der Mitgliederversammlung der Hospizgruppe Kißlegg zu leisten hatte. Umfangreich und vielfältig gestaltete sich das Jahr der inzwischen größten ambulanten Hospizgruppe im Landkreis Ravensburg. Finanziell wurde es mit einem Plus von 18500 Euro abgeschlossen.

 

Aus- und Fortbildung – diese Begrifflichkeiten waren am Mittwochabend häufiger zu hören. Von „bald 51 Ehrenamtlichen“ sprach Matthias Dörrer. „Bald“ deshalb, weil derzeit zehn neue Ehrenamtliche kurz vor ihrem Abschluss ihrer eineinhalbjährigen Ausbildung stehen und in Kürze eingesetzt werden können. „Daneben haben wir bereits wieder drei Anfragen für einen neuen Kurs“, sagte Dörrer. Und: „Wir haben vor, eine Koordinatorin auszubilden, da eine solche Ausbildung längere Zeit andauert.“ Im Moment ist Dörrers Gattin Doris Koordinatorin des vor sechseinhalb Jahren gegründeten und inzwischen auf 221 Mitglieder angewachsenen Vereins. Sie war es auch, die die statistischen Zahlen zu 2016 auf den Tisch legte: „67 kranke Menschen wurden betreut, 3389 Stunden dafür aufgebracht. 36 Begleitungen wurden abgeschlossen, 31 dauern an.“

 

Zusammenarbeit mit Hospiz Wangen hat sich verbessert

Dass die Hospizgruppe noch deutlich mehr leistet als diese Zahlen erahnen lassen, war von Matthias Dörrer zu erfahren. Vom Sommermarkt über den Bischofstag, die Mitarbeit in drei Pflegeschulen, Tagungen, Austausch mit anderen Hospizlern, Gedenkgottesdienst, Ausflügen der Ehrenamtlichen bis hin zum Trauercafé reichte die Palette. Viel Gewicht wurde erneut auf Seminare, Fortbildungen und damit Qualitätsverbesserung gelegt. „Die Zusammenarbeit mit dem stationären Hospiz in Wangen hat sich deutlich verbessert“, freute sich Dörrer. 2016 durfte eine Kißleggerin dort (weiter)begleitet werden: „Das ist eine sehr gute Sache gewesen. Wir sind dort sehr gut angenommen worden.“

Von äußerst positiven Zahlen konnte Kassier Rudolf Schuler berichten. 67282 Euro an Einnahmen standen 48761 Euro an Ausgaben gegenüber. Der Kassenbestand wuchs damit auf 61056 Euro an. Schuler warnte aber auch vor einer finanziellen Fehleinschätzung: „Wir erhalten unsere Zuschüsse von den Krankenkassen erst zum Jahresende – und müssen das Jahr über mit unserem Geld zurechtkommen.“

Schuler kandidierte bei den Neuwahlen nicht mehr für das Amt des Kassiers. Auch die bisherige stellvertretende Vorsitzende Barbara Berg stand für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung. Wie Vorsitzender Matthias Dörrer und Schriftführerin Birgit Uhl wurden auch die neue stellvertretende Vorsitzende Maria Butscher und Schatzmeisterin Karin Frey einstimmig gewählt. Beisitzer in der neuen, dreijährigen Legislaturperiode sind Pastoralreferentin Jeanette Krimmer, Siegfried Genal und Rudolf Sauter, Kassenprüfer Norbert Kaiser und Franz Stützenberger.

Klinikseelsorger hält Vortrag über Hospizarbeit

Abschließend referierte Albert Rau, Klinikseelsorger an der Uni Ulm und Ausbilder in der Trauerbegleitung zum Thema „Beseelt leben – beseelt sterben“. Rau ging der Frage nach: Was ist Seele? Ein beseeltes Leben, sagte Rau, führe der Mensch, der einen Kontakt zu seinem Innersten in irgendeiner Form gefunden habe und ihn pflege. Rau ging auch auf die Hospizarbeit, der guten Begleitung und die Voraussetzungen dafür ein: „Spürsam ist jemand, der begleitet in ganz vielen Richtungen.“ Das Sterben sei eine Reise nach innen: „Und da ist Bewegung drin.“