Susi Weber
Hospizgruppe Kißlegg begleitete im vergangenen Jahr 73 Menschen – 5581 Stunden ehrenamtlicher Dienst
Mit einem kleinen Präsent bedankte sich der Vorstand der seit vier Jahren bestehenden Hospizgruppe Kißlegg bei Referentin Ulrike Tonn (Dritte von links). Von links zeigt unser Bild Vorsitzenden Matthias Dörrer, die Beisitzerinnen Jeanette Krimmer und
Weber
Kisslegg sz Erfreuliche Fakten konnte die Hospizgruppe Kißlegg anlässlich ihrer Mitgliederversammlung am Mittwoch im evangelischen Gemeindehaus präsentieren. Dazu gehörte auch, dass 2014, im vierten Jahr des Bestehens der Gruppe, Überschüsse erzielt und ein Restdarlehen zurückbezahlt werden konnte. 2015 wird das Jahresprogramm ähnlich aussehen wie im Jahr davor: mit Fortbildungen, Vorträgen, Supervision, dem Angebot des monatlichem Trauercafés, aber auch geselligen Anlässen.
„Die Hospizgruppe wird immer öfter um Begleitung und Hilfe in der letzten Phase des Lebens gerufen“, sagte Matthias Dörrer, Vorsitzender der inzwischen 215 Mitglieder starken Hospizgruppe Kißlegg, im Rahmen seines Berichts. 40 Frauen und sieben Männer leisteten 2014 in insgesamt 5581 Stunden ehrenamtlichen Dienst – und begleiteten 39 Menschen bis zum Tod. Insgesamt konnten 73 Menschen in und um Kißlegg begleitet, aber auch Angehörige in ihrer Trauer betreut werden. Daneben leistete und leistet die Hospizgruppe Kißlegg in Opfenbach und Röthenbach „Aufbauhilfe“. Dörrer: „Dies sind noch unberührte Gegenden oder weiße Hospizflecken.“
Von einer sehr positiven Kassenlage konnte Schatzmeister Rudolf Schuler berichten. Einnahmen in Höhe von 52695,74 Euro (darunter 35153 Euro an Zuschüssen des Landesverbandes und der Krankenkasse, 10827 Euro an Spenden und 4800 Euro an Mitgliedsbeiträgen) standen Ausgaben in Höhe von 42945,28 Euro (darunter 36580 Euro an Personalkosten) gegenüber. „Die Gruppe ist angekommen in Kißlegg“, erklärte Schuler. Durch die erzielten Überschüsse konnte auch das vor vier Jahren von der Gemeinde zur Vereinsgründung gewährte Darlehen restlos zurückbezahlt werden. Angesichts eines Kassenstandes von 31131 Euro zum Jahreswechsel warnte Schuler allerdings auch vor einer Fehleinschätzung der finanziellen Verhältnisse: „Das sieht viel aus, muss aber bis August reichen, da frühestens dann die Zuschüsse zu erwarten sind.“
Im Rahmen der Ausführungen von Ulrike Tonn, Referentin Familienpflege und Hospiz der Diakonie Württemberg (siehe Kasten), gab es eine Nachfrage zum gerade bekannt gewordenen Bußgeldbescheid des Gesundheitsamtes Ravensburg an das Hospiz Wangen wegen Überbelegung. „Kann das sein, dass da so verfahren wird?“, fragte ein Mitglied. Zur speziellen Situation in Wangen wollte sich Ulrike Tonn nicht äußern, sie machte allerdings klar: „Wir haben Regelwerke, was Hospize zu leisten haben.“ Zu diesen Regelungen gehöre auch, dass lediglich Einzel- und keine Doppelbelegungen in Hospizzimmern erlaubt seien: „Man muss aber immer sehen: Ist dies eine Not- oder Dauersituation? Bei einer Dauersituation sollte man überlegen, wie man dem abhelfen kann.“
34 Ehrenamtliche unserer Hospizgruppe durften auf Einladung des Verbandes privater Busunternehmer in BW und des Sozialministeriums zur Landesgartenschau nach Schwäbisch Gmünd fahren.
Dort wurden sie und EA Hospizbegleiter aus ganz Baden-Württemberg von der Sozialministerin Katrin Altväter, dem OB von Schwäbisch Gmünd Richard Arnold und dem Vorsitzenden des WBO, Klaus Sedelmeier herzlich begrüßt.
Es war eine wunderschöne Erlebnisbusreise mit vielen Gesprächen, Eindrücken und Freude.